Vergleich 20. November 2025 10 min Lesezeit

Konfigurator vs. Formular: Wann lohnt sich was?

Viele Unternehmen starten mit einem Formular und merken erst später, dass sie eigentlich einen Konfigurator brauchen. Dieser Vergleich hilft bei der Entscheidung.

Die Frage "Konfigurator oder Formular" stellt sich vielen Unternehmen, wenn sie ihren Vertrieb digitalisieren wollen. Beide Lösungen haben ihre Berechtigung – aber für völlig unterschiedliche Anwendungsfälle.

In diesem Artikel erfahren Sie:

Der fundamentale Unterschied

Auf den ersten Blick wirken Formulare und Konfiguratoren ähnlich: Beide sammeln Informationen vom Nutzer. Doch der Unterschied liegt in der Intelligenz:

Formular: "Ich sammle Daten und leite sie weiter."

Konfigurator: "Ich verstehe die Daten, prüfe sie auf Plausibilität, berechne Ergebnisse und führe den Nutzer zur optimalen Lösung."

Ein Formular ist passiv – es nimmt entgegen, was eingegeben wird. Ein Konfigurator ist aktiv – er reagiert auf Eingaben, validiert sie und passt das weitere Verhalten an.

Formulare: Stärken und Grenzen

Was Formulare gut können

Klassische Formular-Tools wie Typeform, Google Forms, JotForm oder Microsoft Forms sind perfekt für:

Formulare sind schnell eingerichtet, günstig (oft kostenlos) und brauchen keine Entwickler. Für einfache Datensammlung sind sie die richtige Wahl.

Wo Formulare an ihre Grenzen stoßen

Problematisch wird es, wenn:

In diesen Fällen verlagern Formulare das Problem nur: Statt dass der Kunde beraten wird, muss jemand im Vertrieb die Anfrage nachträglich prüfen, korrigieren und zurückfragen. Das kostet Zeit und führt zu Frustration auf beiden Seiten.

Konfiguratoren: Intelligente Berater

Was ein Konfigurator leistet

Ein Produktkonfigurator ist wie ein digitaler Produktexperte. Er kennt alle Regeln, Einschränkungen und Möglichkeiten Ihres Produktportfolios und führt den Kunden sicher zum Ziel.

Kernfunktionen eines Konfigurators:

Typische Anwendungsfälle für Konfiguratoren

Die Entscheidungshilfe: Formular oder Konfigurator?

Sie brauchen einen Konfigurator, wenn:

  • ✓ Optionen sich gegenseitig beeinflussen oder ausschließen
  • ✓ Preise dynamisch aus mehreren Faktoren berechnet werden
  • ✓ Bestimmte Kombinationen technisch nicht möglich sind
  • ✓ Sie Beratungszeit im Vertrieb sparen wollen
  • ✓ Fehlerhafte Bestellungen ein teures Problem sind
  • ✓ Kunden Ihre Produkte selbstständig konfigurieren sollen
  • ✓ Sie ein konsistentes Angebotswesen benötigen

Ein Formular reicht, wenn:

  • ✓ Alle Optionen unabhängig voneinander sind
  • ✓ Preise fest sind oder einfach berechnet werden können
  • ✓ Sie primär Kontaktdaten sammeln
  • ✓ Jede Anfrage ohnehin individuell bearbeitet wird
  • ✓ Die Produktkomplexität gering ist

Warnsignale: Wann Ihr Formular an seine Grenzen stößt

Diese Symptome deuten darauf hin, dass ein Formular nicht mehr ausreicht:

1. Häufige Rückfragen

Wenn Ihr Vertrieb bei jeder zweiten Anfrage nachfragen muss ("Haben Sie an X gedacht?", "Y ist nicht kompatibel mit Z"), fehlt dem Formular die nötige Intelligenz.

2. Fehlerhafte Bestellungen

Kunden bestellen Kombinationen, die nicht funktionieren. Das führt zu Reklamationen, Nacharbeit oder Stornos. Ein Konfigurator hätte diese Fehler im Vorfeld verhindert.

3. Komplizierte interne Prozesse

Wenn Sie Excel-Tabellen oder komplexe Wenn-Dann-Regeln brauchen, um Formularanfragen zu verarbeiten, haben Sie die Logik an der falschen Stelle. Sie gehört in den Konfigurator.

4. Lange Angebotszeiten

Wenn zwischen Anfrage und Angebot Tage vergehen, weil jemand manuell kalkulieren muss, verlieren Sie Geschäft an schnellere Wettbewerber.

5. Inkonsistente Preise

Wenn verschiedene Mitarbeiter für dieselbe Konfiguration unterschiedliche Preise berechnen, fehlt ein verbindliches System.

Der Umstieg: Vom Formular zum Konfigurator

Wenn Sie sich für einen Konfigurator entscheiden, müssen Sie nicht bei Null anfangen. Ihre Erfahrungen mit dem Formular sind wertvoll:

Was Sie aus der Formular-Phase mitnehmen

Schrittweiser Übergang

Sie müssen nicht alles auf einmal umstellen. Ein sinnvoller Weg:

  1. Pilotprodukt wählen: Starten Sie mit einem Produkt oder einer Produktgruppe
  2. Regeln dokumentieren: Erfassen Sie alle Abhängigkeiten und Einschränkungen
  3. MVP entwickeln: Ein funktionierender Basis-Konfigurator, ohne alle Extras
  4. Testen und lernen: Feedback sammeln, Probleme identifizieren
  5. Ausrollen und erweitern: Weitere Produkte hinzufügen, Features ergänzen

Kosten-Nutzen-Betrachtung

Ein Konfigurator kostet mehr als ein Formular – aber er bringt auch mehr:

Einsparungen durch einen Konfigurator

Zusätzliche Vorteile

Fazit: Die richtige Wahl treffen

Die Entscheidung zwischen Konfigurator und Formular hängt von Ihrer Produktkomplexität ab:

Wenn Sie heute mit einem Formular arbeiten und regelmäßig an dessen Grenzen stoßen, ist der Umstieg auf einen Konfigurator eine Investition, die sich schnell auszahlt – durch weniger Fehler, schnellere Prozesse und zufriedenere Kunden.

Unsicher, was Sie brauchen?

Wir beraten Sie gerne kostenlos und ehrlich – auch wenn ein Formular für Ihren Fall die bessere Lösung ist.

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